Young Athletes Höher, schneller, weiter, Sauber!
Wie bei jedem anderen wichtigen Thema gilt auch bei Doping: Es ist gut, zu wissen, wovon man spricht.
Also sprechen wir drüber.
Was ist denn nun Doping?
Doping. Selbst wenn Du weißt, dass es unsportlich, gefährlich und verboten ist, bist Du nicht davor geschützt, vielleicht doch mal unbewusst oder sogar bewusst leistungssteigernde Mittel zu nehmen. Der Grund dafür ist ein Gedanke, den man bereits früh mitbekommt: Dass es gegen jedes Problem ein Mittel gibt. Kopfschmerzen? Tablette. Ein bisschen müde? Vitaminpräparat. Ohne dass man es merkt, entsteht Stück für Stück der Eindruck, dass der Körper mache Dinge nicht aus eigener Kraft schafft. Dass man vielleicht doch lieber etwas nehmen sollte, sobald es schwierig wird. Und genau diese Einstellung kann im Kontext von Doping ziemlich negative Folgen haben.
Kann. Muss aber nicht. Wenn man informiert ist. Wie geben unser Bestes, um Dich zu informieren. Versprochen!
Ist fairer und sauberer Sport für Dich wichtig?
Mache den Test, indem Du Dich in verschiedene Situationen und Sportarten, seien sie Dir nun bekannt oder nicht, hineinversetzt. Lass’ einfach Dein Bachgefühl entscheiden und finde es mit ein paar Fragen und Antworten heraus.
Frage 1 von 10
Duale Karriere
Es ist toll, wie sehr Du Dich für Sport begeisterst. Damit diese Begeisterung aber nicht alles andere Wichtige im Leben verdrängt, empfehlen wir, Dich mit der Idee der dualen Karriere zu beschäftigen.
Eine Karriere im Hochleistungssport heißt: Sport bestimmt einen Großteil Deines Lebens. Ab einem bestimmten Leistungsniveau verbringst Du die meiste Zeit in Sporthallen und auf Sportplätzen. Andere Interessen werden vernachlässigt oder ganz aufgegeben. Und die Menschen, mit denen Du Dich tagtäglich umgibst, haben irgendwann auch nur noch alle mit Sport zu tun. Das macht auch nichts – so lange die Sportkarriere läuft. Doch nach deren Ende oder auch dann, wenn sich der ganz große Traum vom Profisport nicht erfüllt, steht die Frage im Raum: Was nun?
Mehr zur Dualen Karriere„MANCHMAL BRAUCHE ICH SCHOKOLADE“
Jessica Steiger war bis vor Kurzem deutsche Leistungsschwimmerin. Nach wie vor ist sie Rekordhalterin im Brustschwimmen über 200 Meter. Im Interview aus ihrer aktiven Zeit erzählte sie uns, wie sie sich motiviert und was Schokolade damit zu tun hat.
Skizziere uns mal einen gewöhnlichen Trainingstag in Deinem Leben:
Um 6:30 Uhr klingelt für gewöhnlich mein Wecker. Vor meiner ersten Trainingseinheit, die um 8 Uhr beginnt, brauche ich ein ausgewogenes Frühstück. Von 8 bis 10 Uhr trainiere ich zum ersten Mal am Tag. Im Anschluss geht es entweder direkt weiter zur Physiotherapie oder nach Hause zu meinem zweiten Frühstück. Bis zu meiner zweiten Trainingseinheit (Athletik/Kraft oder Yoga 15:30 bis 16:45 Uhr, Wassertraining 17 bis 19 Uhr) lerne ich für die Uni oder ruhe mich aus. Abends bin ich meistens so geschafft, dass ich nach dem Abendessen nur noch auf der Couch liege. Gegen 22 Uhr geht dann bei mir das Licht aus.
Mal an die Trainings gedacht: Was fällt Dir denn am Schwersten, wo musst du dich am meisten motivieren?
Am meisten muss ich mich für lange Ausdauertrainingseinheiten motivieren. Ich freue mich eher, wenn es im Wasser zur Sache geht und ich mich richtig quälen kann. „Nur“ hin- und herschwimmen kann mal ganz schön sein, um abzuschalten, ist für mich aber meistens nicht so interessant.
Wie organisierst Du Dich und wie bekommst alle anstehenden Termine unter einen Hut?
Ich habe zum Glück einen Kalender, in dem ich alle Termine eintrage. Ich bin aber generell ein sehr strukturierter Mensch – seitdem ich denken kann, waren meine Tage durch den Sport immer sehr strukturiert und durchgeplant.
"Bevor ich ein Medikament nehme, schaue ich in der NADAmed, ob die enthaltene Substanz erlaubt ist. Wenn ich online keine Auskunft bekomme, rufe ich schon mal bei der NADA an und informiere mich." Jessica Steiger
Welche Ziele möchtest Du während Deiner Leistungssportkarriere erreichen?
Vor ein paar Jahren war es immer mein Ziel, einmal bei einer internationalen Meisterschaft für Deutschland an den Start zu gehen. Das habe ich geschafft und darauf bin ich stolz. Ein Highlight wäre für mich die Teilnahme an Olympischen Spielen. Das ist mein großes Ziel.
Wie gehst Du mit Niederlagen um?
Wenn mir etwas nicht gelingt oder ich mit mir unzufrieden bin, brauche ich immer einen Moment für mich. Ich ärgere mich meistens über mich selbst und grüble, was ich hätte besser machen können. Darüber philosophiere ich meistens beim Cool Down, dem Ausschwimmen. Danach steige ich aus dem Wasser und denke: Mund abwischen, weitermachen! Aus Niederlagen sollte man immer gestärkt wieder hervorkommen.
Gibt es Rituale oder Marotten die Du vor einem sportlichen Wettkampf pflegst?
Ich habe meistens Socken an, auf denen „rechts“ und „links“ steht. Diese zieh ich dann falsch herum an. Das ist mein ganz eigenes Ritual.
Wie gestaltest Du Deine Trainingspausen?
Ich versuche so gut wie möglich, mich zu regenerieren und Stress zu vermeiden. Das gelingt mir im Alltag natürlich nicht immer, aber ich gebe mein Bestes.
Welche Tipps kannst Du Nachwuchsportlern mit Ambitionen auf eine Karriere im Leistungssport mit auf den Weg geben?
Glaubt an euch und hört nicht auf alles, was andere euch sagen. Schafft euch euer eigenes Umfeld, mit Menschen denen ihr vertraut und geht euren Weg. Und bleibt fleißig.
Bist Du in einem Testpool der NADA?
Ja, ich bin seit Beginn des neuen Jahres im RTP-Testpool. (Stand: 2020, inzwischen keine Testpoolzugehörigkeit mehr. Anm.d.R.)
Was bedeutet das für Dich, im Hinblick auf Deine Rechte und Pflichten?
Ich muss täglich meine Aufenthaltsorte angeben. Ich kann jederzeit unangekündigt kontrolliert werden. Die Kontrolleure müssen wissen, wo ich bin. Es gibt außerdem ein „60-minütiges Testzeitfenster“: Jeden Tag muss es eine Stunde geben, an der ich auf jeden Fall am angegebenen Ort vorzufinden bin, ohne dass mich die Kontrolleurin anrufen und fragen muss, wo ich genau bin. Apropos Kontrolleurin – ich habe immer Anrecht auf eine Frau, die mich kontrolliert und mir bei der Urinprobe zuschaut. So wie ein Sportler immer das Recht auf einen Mann als Kontrolleur hat.
Schon mal eine Dopingkontrolle gehabt?
Mehr als einmal.
Hast Du Tipps für Athletinnen und Athleten, die ihre erste Dopingkontrolle noch vor sich haben?
Seid nicht nervös und schreibt euch am besten im Vorfeld auf, welche Medikamente ihr in den letzten 14 Tagen eingenommen habt. So müsst ihr nicht während der Kontrolle lang überlegen und vergesst auch nichts.
Wie gehst Du damit um, wenn Du Medikamente zu Dir nehmen musst?
Da bin ich sehr vorsichtig. Bevor ich etwas einnehme, schaue ich im Internet bei NADAmed vorbei und gebe den Wirkstoff ein, um zu sehen, ob dieser erlaubt ist oder vielleicht nur außerhalb eines Wettkampfes eingenommen werden darf. Wenn ich online keine konkrete Auskunft bekomme, rufe ich auch schon mal bei der NADA an und informiere mich.
Welchen Bezug hast Du zum Thema Nahrungsergänzung?
Man sollte immer äußerst vorsichtig sein und keine Mittel aus einem Drogeriemarkt zu sich nehmen. Denn hierbei kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese verunreinigt sind.
Hast Du Ernährungsgrundregeln, an denen Du Dich orientierst?
Drei Wochen vor einem wichtigen Wettkampf versuche ich auf möglichst alle Süßigkeiten zu verzichten. In den Haupttrainingsphasen brauche ich aber auch ein wenig Schokolade.
Wenn Du mal nicht in oder für Deinen Sport unterwegs bist, wie gestaltest Du Deine freie Zeit? Hast Du noch andere Hobbys?
Ich gehe sehr gern mit Freunden essen oder ins Kino. Allerdings liebe ich es auch, Zeit mit der Familie zu verbringen oder auch einfach mal nur auf der Couch zu „gammeln“. Abseits vom Schwimmen spiele ich aber auch gern Tennis oder mache Yoga.